Das Archiv 2020 für den Marktkommentar der Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung
Die Zulassung des Corona-Impfstoffs von BioNTech in den USA, Großbritannien und der EU sowie nachfolgend die Zulassung der Vakzine von Moderna in den USA und von AstraZeneca in Großbritannien legten die Basis für den Aufschwung der weltweiten Aktienmärkte. Der kurz darauf beginnende Start der Corona-Impfungen schürte Hoffnungen auf ein absehbares Ende der Pandemie. Positive politische Nachrichten rundeten das Bild ab: die EU einigte sich auf einen neuen Haushalt, eine Grundsatzeinigung zwischen China und der Gemeinschaft über eine Investitionsabkommen wurde getroffen und in sprichwörtlich letzter Sekunde wurde ein Brexit-Abkommen zwischen der EU und Großbritannien besiegelt. Starke Konjunkturdaten aus China und die gute globale Stimmung im Industriesektor gaben der Aufwärtsbewegung ihr makroökonomisches Fundament.
Bedeutsame Fortschritte bei den Corona-Impfstoffen, der Wahlsieg Joe Bidens bei der US-Präsidentenwahl, der neue Handelsvertrag zwischen 15 asiatisch-pazifischen Ländern und starke chinesische Konjunkturdaten lösten eine kräftige Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten aus.
Rekordhohe Corona-Neuinfektionen in Europa und Nordamerika, die Eintrübung der globalen Dienstleistungsstimmung und die gescheiterten Verhandlungen über das US-Fiskalpaket ließen die Aktienmärkte heftig korrigieren.
Die zweite Coronavirus-Welle, die schwindende Hoffnung auf ein weiteres US-Fiskalprogramm noch vor den Präsidentschaftswahlen und die langsame Erholung des amerikanischen Arbeitsmarkts waren die Hauptgründe für die Aktienmarktschwäche im September. Hinzu kam, dass Gesundheitsexperten nicht erwarten, dass ein Coronavirus-Impfstoff noch vor der Präsidentschaftswahl genehmigt sein wird.
Positive Konjunkturdaten, eine erfreulich laufende Gewinnsaison und die Bekräftigung der USA und Chinas, am Handelsdeal festzuhalten unterstützten die Kapitalmärkte im August. Belastend wirkten die steigenden Corona-Neuinfektionen in Europa, Lateinamerika und Indien sowie anhaltend hohe amerikanische Infektionszahlen. Das Scheitern der Verhandlungen über ein weiteres US-Fiskalpaket und die Spannungen zwischen den USA und China im Technologiesektor sorgten nur temporär für Rückschläge.
Positive Konjunkturdaten, die schnelle Einigung der EU-Staaten auf einen 750 Mrd. Euro schweren Wiederaufbaufonds, Fort-schritte bei der Corona-Impfstoffentwicklung und ein gelungener Start in die Berichtssaison stützten die Kapitalmärkte im Juli. Dem standen gleichwohl rekordhohe tägliche Corona-Neuinfektionen in der Welt, zunehmende politische Spannungen zwischen den USA und China und der zwar erwartete, absolut aber desaströse Einbruch der globalen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal gegenüber.. .
Die überraschend starke Erholung der Fundamentaldaten in der westlichen Welt, weitere geplante und beschlossene Fiskalprogramme und die anhaltende Liquiditätsschwemme der großen Notenbanken trieben die Kapitalmärkte im Juni weiter an. Die deutlich steigenden Zahlen neuer Corona-Infektionen in den USA und Lateinamerika sowie die pessimistischen Prognosen der US-Zentralbank bremsten die Hausse nur leicht ab.
Sinkende Corona-Neuinfektionen in der westlichen Welt, zusätzliche Konjunkturpakete in Europa, Japan und China sowie die Stabilisierung der globalen Unternehmensstimmung trieben im Mai die Aktienmärkte an. Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China und der tiefe Fall der Konjunkturindikatoren rund um den Globus belasteten die Kapitalmärkte nur zeitweilig.
Nach dem beispiellosen Einbruch folgte eine kräftige Erleichterungsrally an den Kapitalmärkten. Trotz verheerender Fundamentaldaten aus der westlichen Welt war der April der beste Aktienmonat seit über dreißig Jahren.
Die anhaltende, exponentiell wachsende Ausbreitung des Corona-Virus, insbesondere in den USA, Großbritannien und Spanien sowie zunehmend mehr Länder und Regionen rund um den Globus, die zum Schutz ihrer Bevölkerung Ausgangssperren verhängten und alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte schlossen, lösten den schärfsten und schnellsten Crash an den Aktienmärkten seit 1987 aus. Neben Italien schoss die Zahl der mit dem Virus infizierten Personen vor allem in Spanien und Frankreich in die Höhe. Die Niederlande und Großbritannien, die lange Zeit einen Sonderweg während der Pandemie gehen wollten, waren letztendlich auch gezwungen, das öffentliche Leben massiv einzuschränken. Lange Zeit hatte US-Präsident Trump die Gefahr der Virus-Pandemie heruntergespielt. Doch nachdem die USA China in der Zahl der Corona-Infektionen überholt hatte und die Zahl der Todesfälle rasant anstieg, reagierte die US-Administration. Die Außengrenzen wurden geschlossen, das Einreiseverbot für China auf Europa ausgeweitet und eine 15-tägige Einschränkung der sozialen Kontakte verordnet, die später auf Ende April ausgeweitet wurde.
Die beschleunigte Ausbreitung der Corona-Virus-Epidemie ließ die Aktienmärkte weltweit korrigieren und entwickelte sich zu einem signifikanten Risikofaktor für die Kapitalmärkte. Wurden die Auswirkungen der Virusinfektion bis Mitte Januar noch ignoriert, so sorgte der rapide Anstieg der Infiziertenzahlen und Todesfälle und die drastischen Eindämmungsmaßnahmen der chinesischen Administration dafür, dass die Anleger in der zweiten Monatshälfte unruhiger wurden.