Das Archiv 2019 für den Marktkommentar der Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung
Eine Reihe positiver politischer Entwicklungen und starke Konjunkturdaten aus den USA und China hoben die globalen Aktienmärkte im Dezember auf neue Rekordstände, sorgten für eine kräftige Erholung der Rohstoffpreise und ließen die Kreditrisikoaufschläge sinken.
Eine erste zaghafte Erholung der Frühindikatoren, die auf ein baldiges Ende der globalen industriellen Rezession hinweist, und anhaltender Optimismus über einen kleinen Handelsdeal zwischen den USA und China trieben die etablierten Aktienmärkte auf frische Jahreshochs und ließen die Aufschläge für Kreditrisiken sinken. Unterstützung kam seitens der Mikroebene. Mit durchschnittlich 0,5 % Gewinnrückgang statt der prognostizierten zwei Prozent Minus endete die US-Quartalberichtssaison besser als befürchtet. Für europäische Unternehmen fiel der Gewinnrückgang mit 5 % dagegen deutlich stärker und im Rahmen der Erwartungen aus.
Hoffnungen auf ein vorläufiges Handelsabkommen zwischen China und den USA, die überraschende Einigung auf ein Brexit-Abkommen zwischen Vertretern Großbritanniens und der EU sowie der besser als befürchtete Start in die Gewinnsaison für das dritte Quartal schoben die Aktienmärkte im Oktober auf neue Jahreshöchst- oder gar Rekordstände an. Die weitere Abschwächung der Konjunkturindikatoren aus den USA, China und der Eurozone und die andauernde Mollstimmung des globa-len Automobilmarktes wurden dagegen von den Anlegern ignoriert.
Der September war von einer Erholung an den Aktienmärkten geprägt, obwohl die Konjunkturdaten, vor allem aus dem Industriesektor, überwiegend Anlass zur Sorge boten. Die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken der USA, der Eurozone und Chinas bildeten jedoch ein starkes Gegengewicht.
Positive Nachrichten für die Aktienmärkte waren im August rar gesät. Rezessionsängste und die Sorge vor einer unkontrollierbaren Eskalation des Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften des Planeten beherrschten die Schlagzeilen und sorgten bei den Anlegern für Sorgenfalten. So sank die Stimmung im Industriesektor weltweit tiefer in rezessive Gefilde und die Produktionsdaten bestätigten diese düsteren Aussichten. Garniert mit der rasant gestiegenen Gefahr eines No-Deal-Brexits, fortwährender Unruhen in Hong Kong und einer spürbaren Abwertung der chinesischen Währung konsolidierten die Aktienmärkte rund um den Globus und ließen die Kreditaufschläge für Unternehmensanleihen ansteigen.
Die Kapitalmärkte entwickelten sich im Juli unterschiedlich, in der Summe aber weiterhin freundlich. Die Aussicht auf eine leichtere Geldpolitik trieb die Renditen hochwertiger Staatsanleihen abwärts und die Kurse entsprechend auf teils neue Rekordstände. Insbesondere festverzinsliche Euro-Titel haussierten, nachdem die Europäische Zentralbank auf Ihrer Sitzung ankündigte, bei anhaltend schwacher Wirtschafts- und Preisentwicklung ein neues Anleihe-Kaufprogramm auflegen zu wollen.
Juni war der Monat der Notenbanken. Sowohl die amerikanische als auch die Zentralbank der Eurozone bekundeten als Replik auf Handelsverwerfungen und niedrige Inflationsraten ihre Bereitschaft zu Zinssenkungen und damit zur Stützung der angeschlagenen Industriekonjunktur. Die Folge waren steigende Kurse an den Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkten und deutliche Bewegungen der großen Währungen zueinander. Der US-Dollar löste sich von seinen Höchstständen zum Euro und gab auf 1,14 zur Gemeinschaftswährung ab. Der Schweizer Franken profitierte angesichts steigender geopolitischer Spannungen von seinem Status als sicherer Hafen und wertete zum Euro auf.
Wie gewonnen so zerronnen, lautet ein altes Sprichwort, was für den Börsenmonat Mai kaum zutreffender sein könnte. Im April schien es, als würde eine Einigung zwischen China und den USA im Handelsstreit kurz bevorstehen. Aber im Gegenteil, der Handelsstreit hat sich nochmals verschärft und scheint die Märkte nun länger zu beschäftigen. Die Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft nahmen zu und die globalen Aktienmärkte lieferten eine schwache Performance.
Der S&P 500 büßte im Monatsverlauf 6,35 % ein, die Technologiebörse NASDAQ verlor sogar 7,45 %. Auch andere wichtige Indizes verloren kräftig. Der DAX verlor rund 5 % auf, der Nikkei 7,45 und der chinesische CSI 300 6,70 %. Von der starken Ri-sikoaversion konnten insbesondere Staatsanleihen aus den Industrienationen profitieren.
Kontinuierliche Fortschritte in den sino-amerikanischen Handelsverhandlungen, zahme Töne aus der US-Notenbank, ein bes-ser als erwarteter Start in die US-Berichtssaison und überwiegend gute Konjunkturdaten sorgten für kräftige Kursgewinne an den Aktien- und Unternehmensanleihemärkten. Der amerikanische S&P 500-Index schloss mit +3,9 % auf Rekordniveau, der technologielastige NASDAQ-Index blieb mit +4,7 % nur knapp unter seinem Allzeithoch. Exportsensitive Märkte wie Deutsch-land (DAX: +7,1%) und Japan (NIKKEI 225: +5%) profitierten besonders von den positiven Nachrichten im Handelsstreit und setzten sich an die Spitze der Gewinnerliste.
Fortschritte in den sino-amerikanischen Handelsverhandlungen und zahme Töne der US-Notenbank förderten die Anleger-stimmung im März. Zwar wurde der ursprüngliche Plan eines Treffens der Präsidenten Chinas und der USA in den April ver-schoben und sowohl Donald Trump als auch der US-Handelsbeauftragte Lighthizer dämpften mit ihren Kommentaren die Eu-phorie. Doch die Bereitschaft Chinas, den Zugang ausländischer Investoren zu seinen Finanzmärkten deutlich zu verbessern, und Fortschritte in den Handelsgesprächen nährten die Hoffnung auf eine Deeskalation.
Optimistische Töne im Handelsstreit, erste Signale über ein vorzeitiges Ende der Bilanzreduktion der US-Notenbank und die erwartete Neuauflage der langfristigen Bankenfinanzierung durch die EZB belebten den Risikoappetit der Anleger und ließen die überwiegend schwächeren Fundamentaldaten in den Hintergrund rücken. Steigende Kurse an den Aktienmärkten und für Unternehmensanleihen waren die Folge. So stieg der amerikanische S&P 500-Index um 3,0 %, der technologielastige NASDAQ Composite um 3,4 %. Noch stärker entwickelten sich die stärker zyklisch geprägten europäischen Märkte. Der marktbreite STOXX 600-Index verzeichnete ein Plus von 3,9 %, der DAX kletterte um 3,1 %. Lediglich der britische FTSE-100 Index bekam mit einem nur leichten Zuwachs von 1,5 % das Brexit-Chaos und die erwartete Wirtschaftsschwäche, die nun sehr deutlich von der britischen Zentralbank hervorgehoben wurde, zu spüren.
Unterstützt durch vorsichtige, sanftere Töne der US- und europäischen Notenbank und wachsenden Optimismus bezüglich der Handelsgespräche zwischen China und den USA erholten sich die Kapitalmärkte im Januar deutlich. Selbst der anhaltende US-Regierungsstillstand und Wachstumssorgen nach schwachen chinesischen Fundamentaldaten bremsten den Anstieg nur geringfügig.